Die Bedeutung von Vedanta im Yoga: Die Untersuchung der grundlegenden Prinzipien der Realität und des Selbst im Yoga

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Die Vedanta ist eine der zentralen Philosophien in der indischen geistigen Tradition und hat ihre Ursprünge in den Upanishaden, den grundlegenden philosophischen Schriften des Hinduismus. Diese Philosophie konzentriert sich nicht nur auf das Streben nach Wissen über das Absolute, sondern bildet auch die wesentliche Grundlage für viele Yoga-Praktiken. In der Vedanta wird die Erkenntnis des Selbst, auch Atman genannt, als das höchste Lebensziel betrachtet. Dieses Selbst wird als identisch mit Brahman, der höchsten Realität, angesehen.

Yoga ist in diesem Zusammenhang ein Weg, die Lehren der Vedanta zu verinnerlichen und praktisch umzusetzen. Es ist ein Instrument, das uns helfen soll, über die Begrenzungen des physischen Körpers und des Verstandes hinauszugehen, um schließlich die Einheit mit Brahman zu erfahren. Die Praxis des Yoga mit ihren Asanas, Atemübungen und Meditationsformen unterstützt somit die spirituelle Suche und die Verwirklichung der Vedanta-Philosophie, indem sie zu einem tieferen Verständnis des Selbst und des Universums führt.

In diesem Beitrag

  • Vedanta bildet ein fundamentales philosophisches Gerüst für die spirituelle Praxis im Yoga.
  • Das Ziel der Vedanta-Philosophie ist die Erkenntnis der Einheit des Selbst mit dem Absoluten, Brahman.
  • Yoga ist ein praktischer Weg, um die Lehren der Vedanta zu erleben und umzusetzen.

Die Grundlagen des Vedanta

Vedanta bildet ein fundamentales philosophisches Gerüst für die spirituelle Praxis im Yoga.
Vedanta bildet ein fundamentales philosophisches Gerüst für die spirituelle Praxis im Yoga. | Credits: Nadine Mertens

In meiner Betrachtung des Vedanta beziehe ich mich auf seine tiefen philosophischen Wurzeln und seine zentralen Lehren, die bis heute im Yoga eine wesentliche Rolle spielen.

Historische Entwicklung

Vedanta stellt das Ende (Veda-Anta) der Veda dar, jener umfangreichen Literatur, die das geistige und philosophische Fundament des Hinduismus bildet. Die Upanishaden, die spirituellen Texte und philosophischen Schriften, die gegen Ende der vedischen Periode entstanden sind, bilden die Grundlage des Vedanta. Sie enthalten die frühesten Erörterungen über Brahman, das Absolute, und Atman, das wahre Selbst. Historisch gesehen haben zahlreiche Kommentatoren wie Shankara Vedanta weiterentwickelt und geformt. Shankara untermauerte den non-dualistischen Ansatz der Advaita Vedanta, der Einheit zwischen Atman und Brahman betont und somit einen signifikanten Einfluss auf die Ausübung von Yoga und dessen Philosophie ausübte.

Zentrale Lehren von Vedanta

Die Philosophie des Vedanta fokussiert sich auf die Erkenntnis des Absoluten, Brahman, das als die alleinige Wirklichkeit hinter der Vielfalt der Welt verstanden wird. Ein zentraler Aspekt der vedantischen Lehren ist die Identifikation des individuellen Selbst (Atman) mit Brahman. Mein Verständnis von Vedanta hebt hervor, dass Brahman als die alles durchdringende, unveränderliche und ewige Wahrheit die wahre Natur alles Existierenden ist. Die Erkenntnis dieser Einheit ist das ultimative Ziel des spirituellen Strebens im Vedanta und bildet somit eine wesentliche Komponente der Yoga-Praxis.

Die Rolle des Yoga im Vedanta

Das Ziel der Vedanta-Philosophie ist die Erkenntnis der Einheit des Selbst mit dem Absoluten, Brahman.
Das Ziel der Vedanta-Philosophie ist die Erkenntnis der Einheit des Selbst mit dem Absoluten, Brahman. | Credits: Nadine Mertens

Im Vedanta spielt Yoga eine zentrale Rolle für die Selbstverwirklichung und Erkenntnis des absoluten Selbst (Brahman). Die Praxis des Yoga im Vedanta umfasst verschiedene Pfade, die jeweils auf die Vereinigung des individuellen Selbst (Atman) mit dem höchsten Selbst abzielen. Diese Wege werden als Jnana, Karma und Bhakti beschrieben und sind eng mit den Lehren der Upanishaden verbunden.

Jnana Yoga: Der Weg des Wissens

Jnana Yoga ist der Pfad der spirituellen Erkenntnis und des intellektuellen Verstehens. Es geht hier nicht um theoretisches Wissen, sondern um die direkte Erfahrung, dass das individuelle Selbst (Ich) und das weltumfassende Selbst (Brahman) eins sind. Dafür ist die intensive Beschäftigung mit den Schriften der Upanishaden und die Meditationspraxis zentral, durch die der Geist beruhigt und die Illusion der Trennung (Maya) überwunden wird.

Karma Yoga: Der Yoga der Handlung

Bei Karma Yoga geht es um Selbstlosigkeit in den Handlungen und das Loslassen von Anhaftungen an die Früchte, die diese Handlungen bringen könnten. Handlungen (Karma) und Rituale werden ohne egoistische Motive ausgeführt. Dieser Yoga-Weg lehrt mich, dass mein Handeln im Einklang mit Dharma (kosmische Ordnung) sein soll, und fördert damit eine Haltung der Hingabe und des Dienens.

Bhakti Yoga: Der Pfad der Hingabe

Bhakti Yoga betont Liebe und Hingabe zu einer höheren Macht oder Gottheit. Es ist ein emotionaler Weg, der mich durch Gesang (Kirtan), Gebet, Rituale (Upasana) und die Verehrung einer persönlichen Gottheit führt. Die Praxis soll den Geist reinigen und zur Erkenntnis führen, dass alle Wesen mit dem Göttlichen verbunden sind. Das Ziel ist es, die Trennung zwischen mir und dem Absoluten aufzulösen und in einer tiefen Verbundenheit aufzugehen.

Vedanta und spirituelle Praxis

Yoga ist ein praktischer Weg, um die Lehren der Vedanta zu erleben und umzusetzen.
Yoga ist ein praktischer Weg, um die Lehren der Vedanta zu erleben und umzusetzen. | Credits: Nadine Mertens

Im Herzen der Vedanta-Tradition liegt die spirituelle Praxis, die darauf abzielt, innere Klarheit und das Erkennen der Einheit des Selbst mit dem Absoluten zu fördern. Meditation und das Rezitieren von Mantras, sowie die Beziehung zwischen Guru und Schüler, sind zentrale Elemente der Praxis, die das Ziel der Selbsterkenntnis unterstützen.

Meditation und Mantras

Zentral für meine spirituelle Praxis im Vedanta ist Meditation (Nididhyasana), die Konzentration und Vertiefung, die mich zur direkten Erfahrung der vedischen Lehren führt. Durch die Meditation vertiefe ich mein Verständnis der Einheit von Atman und Brahman. Mantras dienen dabei als wirksames Werkzeug, um den Geist zu fokussieren und zu beruhigen. Meine tägliche Routine umfasst die Wiederholung heiliger Silben, die mich an die Präsenz des Absoluten erinnern.

  • Beispiel Mantra: „Om Namah Shivaya“ – eine Hingabe an das Göttliche in mir.
  • Meditationsziel: Erkenntnis der Nicht-Zweiheit (Advaita).

Die Bedeutung von Guru und Schüler

Die Beziehung zwischen Guru (Meister) und Schüler (Schüler) ist im Vedanta fundamental. Es ist der Guru, der die Schriften entschlüsselt und durch sein Beispiel und seine Unterweisung den Schüler führt. Meine eigenen spirituellen Fortschritte sind stark von den Lehren eines erfahrenen Meisters geprägt. Im historischen Kontext unterrichteten Persönlichkeiten wie Shankaracharya und Swami Sivananda Schüler durch direkte Unterweisung und schriftliche Abhandlungen. Der Schüler folgt der Führung des Gurus mit Respekt und Hingabe, um die tiefere Bedeutung der Lehren zu verstehen.

  • Rolle des Gurus: Vermittler von Wissen und spirituellem Vorbild.
  • Mein Lernpfad: Eine Kombination aus persönlicher Praxis und Anleitung des Gurus.

Verwirklichung in der Vedanta-Philosophie

Die Verwirklichung in der Vedanta-Philosophie zielt auf das Erreichen von Moksha ab, der Befreiung von Maya und Avidya. Es geht darum, Wissen (Wissen) und Bewusstsein (Bewusstsein) zu erlangen, die zur Erkenntnis der Wahrheit des Selbst führen.

Konzepte von Maya und Avidya

Maya ist das Konzept, das die Illusion der scheinbaren Schöpfung beschreibt, die unsere Sinne täuscht und uns vom Bewusstsein der absoluten Einheit ablenkt. Als universelles Prinzip steht Maya für alles, was zwischen dem Menschen und der Wahrheit steht – eine Art Schleier, der das wahre Selbst verbirgt. Es manifestiert sich in der Identifikation mit dem Ego, was die Trennung von der Einheit hervorruft und somit zum Leiden führt.

Avidya, oft verstanden als Unwissenheit, bezieht sich auf das fehlende Wissen um unsere wahre Natur. Avidya ist die Wurzel der Verwechslung des begrenzten Selbst (Ego) mit dem wahren Selbst (Atman). Das Ziel ist, sich von Avidya zu befreien und sich der nicht-zweiheitlichen Natur des Selbst bewusst zu werden – ein Zustand, der in Advaita Vedanta als nicht-dualistisch (Nicht-Zweiheit) bekannt ist.

Wege zur Erleuchtung

Die Wege zur Erleuchtung innerhalb der Vedanta-Philosophie variieren, aber sie teilen die gemeinsame Intention, das Wissen um das Selbst zu enthüllen und Moksha zu erreichen. In meiner Praxis betone ich folgende Pfade:

  1. Jnana Yoga – der Pfad des Wissens und der Weisheit. Dieser Pfad verwendet die Methode der Selbsterforschung, um die Identifikation mit Ego und Maya zu durchschauen und letztlich das wahre Selbst zu realisieren.
  2. Bhakti Yoga – der Pfad der Hingabe und Liebe zu einer persönlichen Gottheit wie Shiva oder Vishnu. Durch Hingabe soll das individuelle Selbst (Jiva) mit dem universellen Selbst (Ishvara) verschmelzen.
  3. Raja Yoga – der „königliche“ Pfad, der durch Ashtanga oder die acht Glieder definiert ist. Hierzu gehört auch Samadhi, der Zustand tiefer Meditation, in dem das individuelle Bewusstsein sich auflöst und in das universelle Bewusstsein eintritt.

In der Advaita-Tradition ist Erleuchtung die direkte intuitive Erkenntnis der Einheit des Selbst mit dem Absoluten. Im Gegensatz dazu stehen Dvaita und andere dualistische Schulen, die von einer ewigen Unterscheidung zwischen Gott und Seele ausgehen. Unabhängig vom spezifischen Pfad ist das Ziel, das Glück (Glück), das jenseits aller materiellen und psychologischen Bedingungen liegt, durch die Realisierung des Selbst zu erlangen.

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